Unsere Kirche

Ländliche Gemeinde mit langer Geschichte

Die Gemeinde Heisede hat eine lange Geschichte: 1196/1197 wurde unsere Kirche erstmals urkundlich als hölzernes, bäuerliches Bethaus erwähnt. Das Holz dafür nahmen die Heiseder aus einem Waldstück, das dem Bischof von Hildesheim gehörte. Deswegen wurde dem St. Michaeliskloster von Hildesheim die Bestallung (Jahresgehalt) der Pfarrer von Heisede zugesprochen, die aus dem gerodeten Wald erwirtschaftet werden sollte. Den Grund und Boden der Kirche stiftete Ritter Bodo de Hesede.

Nach der Reformation und nach der Stiftsfehde gehörte Heisede von 1523 bis 1643 zum Herzogtum Calenberg. Unter dieser Regentschaft wurde die Kirchengemeinde Heisede 1554 evangelisch.

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Foto: J. Hagenah

Das Gebäude

Die St. Nikolaikirche im Ortskern von Heisede ist sehenswert.

Das heutige Gotteshaus ist eine einschiffige Bruchsteinkirche. Der erste solche Bau wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Das steinerne Viereck war sehr niedrig. Auch der Turm war noch nicht so hoch wie in seiner heutigen Gestalt. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche mehrfach umgebaut, erhöht oder anderweitig verändert.

 

Die insgesamt sieben Fenster des Kirchenschiffs in der Heiseder Dorfkirche stammen aus drei unterschiedlichen Kulturepochen.

Die beiden Seitenfenster im Chor stiftete 1911 die Witwe Struckmeyer, geb. Dormeier aus Heisede. Das Fenster hinter dem Altar wurde 1961 eingebaut. Es stellt eine Kreuzigungsszene dar. Vier moderne Fenster wurden 2005 installiert, drei davon stiftete die Ruther Bürgerin Elisabeth Stolberg, das vierte spendeten Mitglieder der Heiseder Kirchengemeinde. Die vier modernen Fenster zeigen zentrale Aspekte der Bergpredigt Jesu.

Foto: Steffani-Böringer

Orgelrestaurierung

Im Jahr 1770 schuf der namhafte Orgelbauer Johann Conrad Müller aus Hildesheim die erste Orgel für die Heiseder Kirche. Heute ist davon nur noch die barocke Prospektfassade erhalten. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Orgel insgesamt vier mal komplett neu erbaut. Teilweise fand dabei altes Pfeifenmaterial weitere Verwendung.

Im Jahr 1900 installierte die Firma P. Furtwängler & Hammer erstmals eine Orgel mit pneumatisch angesteuerten Kegelladen. Durch den Wechsel von einer mechanischen Traktur zu einer pneumatischen bekam die Orgel einen romantischen Charakter.

Im Jahr 1973 war eine Renovierung der Orgel nicht mehr möglich, sodass ein Neubau notwendig wurde. Von der Vorgängerorgel wurden nur der Magazinbalg sowie zwei Register wiederverwendet.

Ein starker Schimmelbefall, der 2011 entdeckt wurde, legte abermals einen Neubau nahe. Dieser wurde 2018 abgeschlossen. Die Firma Hillebrandt konzipierte die Orgel auf Wunsch der Gemeinde so, dass sie nicht allein für den kirchlichen Gebrauch, sondern auch für verschiedene Konzerte bestens geeignet ist. Der Prospekt erfuhr im Rahmen des Orgelneubaus ebenfalls eine gründliche Renovierung. In ihrer heutigen Form verfügt die Orgel über 12 Register und 2 Manuale.

Zahlreiche Orgelpatinnen und Orgelpaten konnten zur Unterstützung dieses Projekts gewonnen werden. Die Gemeinde verkaufte auch selbstgemosteten Apfelsaft zur Finanzierung.

Der wunderbare Klang der Orgel kann in allen Gottesdiensten, aber auch in verschiedenen Konzerten genossen werden.

Besondere Details in St. Nikolai

Im Turmraum von St. Nikolai fällt ein barocker Grabstein von 1666 auf, der früher die Ruhestätte von Henni Behre schmückte.

Im Innenraum der Kirche gibt es Verschiedenes zu entdecken. Das Kruzifix auf dem Altar ist das älteste Objekt in der Kirche und stammt aus dem Jahr 1450. Bemerkenswert ist auch der alte Taufstein. Das gotische Taufbecken stand vermutlich schon in der ersten Heiseder Kirche und wurde zwischenzeitlich wohl als Viehtränke, später als Blumenvase benutzt. Erst in den siebziger Jahren wurde er zufällig entdeckt, restauriert und wieder aufgestellt. An den Seitenwänden des Kirchraums hängen zwei Ölgemälde aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die Szenen aus dem Leben Jesu zeigen. Diese Bilder waren ursprünglich Teil des nicht mehr vorhandenen Kanzelaltars. In der Deckenrundung im Chor sind Reste der Deckenbemalung von 1750 zu erkennen. Diese wurden 1989 freigelegt und restauriert. Die Malerei zeigt einen Barockengel sowie den Schriftzug "Jesus Christus - gestern, heute und derselbe auch in Ewigkeit"

Das Räderwerk der Uhr stammt von 1902 und lässt sich bei einer Turmführung erkunden. Im Außenbereich der Kirche finden sich einige alte Grabsteine.